Das Elend der Stadttauben (und ein Hoffnungsschimmer)

Das Taubenproblem

Stadttauben werden verachtet, gehasst, verscheucht und viel zu oft mit Füßen getreten. Wir meckern, dass sie unsere Plätze und Häuser verdrecken, in den Bahnhöfen rumlungern und überhaupt ständig im Weg sind. Aber „das Taubenproblem“ in den Städten ist kein Problem für uns, sondern für die Tauben.

Die Ursache des Problems

Viel zu wenige Menschen wissen, dass Stadttauben keine Wildtiere sind, sondern Nachfahren von Zuchttauben, also Haustieren, für die wir Verantwortung tragen. Auch kommen regelmäßig neue hinzu: „Sport“tauben stranden während sogenannter Wettbewerbe in den Städten und auch Hochzeitstauben schließen sich den Schwärmen an. Sie sind entkräftet, hungrig, desorientiert und finden nicht mehr zurück zu ihren Familien. Die Züchter haben kein Interesse mehr an diesen Verlierern oder der Verlust der Hochzeits- oder Trauertauben ist von Anfang an eingepreist (würg!), so dass sie sie ihrem Schicksal überlassen.

Durch ihre Herkunft kommt es, dass Stadttauben jede Menge menschgemachte Probleme haben. Sie haben einen angezüchteten Brutzwang, der sie unabhängig von Jahreszeit oder Nahrungsangebot zwingt, sich fortzupflanzen. Die ständig nachwachsende Population vergrößern das Elend.

Außerdem sind Stadttauben nicht in der Lage, selbstständig Futter zu suchen. Auch das wurde ihnen über die Jahre abgezüchtet, damit sie abhängig vom Menschen bleiben sollten. So konnten wir sie als günstige Fleischquelle und als Briefboten nutzen.

Sie haben also ständig Hunger, weil sie nur von dem leben, was wir fallenlassen. Unterernährt wie sie sind, sind sie anfällig für Krankheiten (die übrigens genauso wenig gefährlich für uns sind wie die unserer anderen Haustiere).

Auch der Kot, über den sich Menschen gerne aufregen, ist nicht ätzend. Im Normalfall wäre er übrigens würstchenförmig und fest. Dieser flüssige Kot, der weiße Flecken hinterlässt, ist Hungerkot, der durch Unterernährung entsteht.

Ein Lichtblick für Tauben

Zum Glück gibt es immer mehr Menschen, die sich um Stadttauben kümmern und Aufklärung betreiben. Sie pflegen verletzte Tauben und tauschen Eier gegen Gipseier aus, um die Überpopulation einzudämmen und weiteres Elend zu verhindern. Im Idealfall betreiben sie betreute Schläge nach dem Augsburger Modell, in denen all das kombiniert wird. Da Stadttauben sehr ortstreu sind, halten sie sich dann auch tagsüber hauptsächlich in diesen Schlägen auf, in denen sie Futter haben und zur Ruhe kommen können.

Taubenschutz und Taubenhilfe

Hier eine kleine (!) Auswahl dieser unterstützenswerten Menschen und Organisationen, bei denen ihr euch auch weiter informieren könnt. Alle freuen sich über Sach- und Geldspenden und garantiert auch über persönliche Mitarbeit:

Hauptstadttauben (Hauptstadttiere e.V.), Berlin
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Stadttauben Bielefeld
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Stadttauben Bochum e.V.
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Stadttauben Bremen e.V.
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Taubenhilfe Dortmund/Lünen
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Stadttauben-Initiative Dresden e.V.
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Stadttauben Essen e.V.
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Göttinger Stadttauben e.V.
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Gandolfs Taubenfreunde, Hamburg
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Hamburger Stadttauben e.V.
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Taubenhilfe Kaiserslautern
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Kölner Taubenhilfe e.V.
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Stadttaubenhilfe Koblenz/Neuwied e.V.
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Stadttauben Krefeld e.V.
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Stadttaubenhilfe Leipzig e.V.
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Stadttauben Lüneburg e.V.
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Stadttaubenhilfe Magdeburg
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Stadttaubenhilfe Mainz / Wiesbaden e.V.
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Taubenfreunde Münster
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Stadttaubenhilfe Oldenburg e.V.
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Stadttaubenprojekt Rhein-Neckar e.V.
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Stadttauben Saarbrücken e.V.
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Taubenhilfe Dimi, Stuttgart
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Eine (sehr viel längere, aber bestimmt auch immer noch nicht) vollständige Liste findest du → beim Stadttaubenprojekt Rhein-Neckar. Wenn es noch eine Organisation gibt, die hier bei mir auf keinen Fall fehlen sollte, melde dich gerne. Diese höchst subjektive Auswahl entstand durch persönliche Verbindungen meiner Instagram-Community.

WICHTIG! Wenn du einen Tauben-Notfall hast und keine Taubenorganisation in deiner Nähe finden kannst, wende dich an diese Facebook-Seite.

von | 3. Dez 2022 | Vogelwissen

aktualisiert:
19. Dez 2022

Silke Hartmann, die Vogelguckerin

Schon als Kind interessierte sich Silke Hartmann für Vögel, aber kannte lange niemanden, der diese Begeisterung teilte. Um Gleichgesinnte zu finden, ging sie ins Internet und merkte schnell, dass es vielen Menschen so geht wie ihr früher. Deshalb gibt sie jetzt ihr Vogelwissen und ihre Begeisterung in Onlinekursen, ihrem Podcast „Vögel, aber cool!“, ihrem Blog und auf Instagram weiter. Ihr erstes Buch „Die Superkräfte der Vögel“ ist als „Wissensbuch des Jahres 2024“ nominiert.

Moin, ich bin Silke,

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