#12von12: ein Oktobertag in meiner neuen Heimat am Meer

Darf ich vorstellen? #12von12. Das ist eine inzwischen schon sehr alte Blog-Tradition, bei der am Zwölften eines Monats der Tag mit zwölf Fotos dokumentiert wird. Da mein Alltag grade komplett auf links gekrempelt wurde, weil ich letzte Woche an die Nordsee gezogen bin, ist es für einige von euch bestimmt spannend, einen kleinen Einblick in mein neues Leben zu bekommen:

Ich starte jetzt mit Gänserufen in den Tag. Über meinem Haus am Wattenmeer fliegen nicht nur Dohlen und Möwen, sondern zurzeit auch Gänse. Und die kann ich nicht nur vom Bett aus hören, sondern auch sehen.

Auf diesem Foto darfst du dir die Gänse am Himmel vorstellen.

Wenn ich dann mal endlich aufgestanden bin, gehe ich in mein Büro (das wir „Kontor“ nennen) und schaue nach Neuwerk. Das sehe ich nämlich bei guter Sicht am Horizont. Und heute hatte ich Glück und die Insel war zu sehen:

Die kleine Insel Neuwerk am Horizont.

Worüber ich mich heute Morgen auch gefreut habe, war das Kontor selbst. Gestern Abend war nämlich das Kennenlern-Live für die Vogel-Rallye am Samstag. Dafür habe ich das Kontor zumindest grob in seinen Ziel-Zustand versetzt, alle Möbel an ihren Platz gerückt, viele meiner Vogelbücher in dem für sie vorgesehenen Regal abgestellt und den Krempel aus dem anderen Regal wegorganisiert. Es hat sich gezeigt, dass ich demnächst noch mal alles umräumen werde, aber so sieht es doch schon mal halbwegs gemütlich aus.

meine Lieblings-Vogelbücher direkt neben meinem Lieblingssofa: perfekt!

Nach dem Frühstück habe ich einen weiteren Meilenstein in Angriff genommen: Ich habe die Waschmaschine angeschlossen, hussah! Und dann habe ich sie auch gleich angeschaltet und siehe da: Sie lief! Mein kleines Schätzchen hat die weite Reise gut überstanden. Wir kommen dem Alltag mit jedem Minischritt einen Minischritt näher.

„Ach, wie niedlich“ sagen alle, die sie in echt sehen, aber diese tapfere Mini-Maschine wird von mir sehr geliebt.

Da Beste an meinem neuen Zuhause ist natürlich das Meer. In nur 7:30 Minuten bin ich am Strand. Und dort habe ich heute meine Mittagspause verbracht. Dass mich das sehr glücklich macht, sieht man hoffentlich:

Vom Winde verweht.

Was mich auch sehr glücklich machte, waren die ca. 2.000 Sanderlinge, die an der Wasserkante rumflitzten. Dazwischen waren auch noch Steinwälzer versteckt und zwei größere Vögel, für die ich erst noch mein Watvögel-Bestimmungsbuch konsultieren muss. Aber hey, das wird mit mir und den Vogel-Ballerinas!

wuselige Sanderlinge

Neben einer toten Trottellumme (nicht so schön), entdeckte ich noch diese schon etwas mitgenommene Feder eines Großen Brachvogels.

Strandfunde

Oft behaupte ich ja, dass die meisten Menschen Vögel gar nicht wahrnehmen. Aber die zauberhauften Sanderlinge waren so zahlreich und so unterhaltsam, dass viele Strandspazierende ihnen Aufmerksamkeit und ein Lächeln schenkten. Das fand ich toll.

Hauptattraktion Vögel. So muss das!

Zurück zu Hause musste ich nach der Mittagspause ganz dringend Kaffeepäuschen machen. Wir haben zurzeit so trockene Zitronenenkekse, für die ich mich nur begeistern kann, wenn ich sie in meinen Kaffee tauche. Das haben sie mit vielen anderen Keksen gemeinsam.

Kekse in Kaffee, mjam.

Frisch gestärkt habe ich dann noch die letzten drei Kisten im Wohnzimmer ausgepackt. Wir nähern uns dem Ende …

Mein Leben in drei Kisten. Schön wär’s, Anne Weiss

Nachmittags waren schon Wolken aufgezogen, aber Neuwerk blieb in Sicht (keine Selbstverständlichkeit, wie ich nach weniger als einer Woche bestätigen kann). Abends war der Himmel über dem Wattenmeer dann mystisch gefärbt.

Neuwerk vor Abendhimmel

Wir haben in dieser Familie eine ganz klare Arbeitsteilung: Ich wasche die Wäsche (s.o.) und backe ab und zu, mein Mann kocht. Wir sind beide davon überzeugt, den besseren Deal gemacht zu haben. Heute war mein Mann allerdings nicht da und ich musste mir allen Ernstes selbst etwas kochen. Couscous mit Zucchini und Rosinen ist beim Zeit-Geschmacksverhältnis kaum zu überbieten.

Das war mein 12. Oktober 2023.

Und jetzt habe ich mal eine ganz wichtige Frage an dich (die hier immer wieder Anlass für Diskussionen ist): Tunkst du deine Kekse auch in Heißgetränke oder findest du das bäh-bäh?

von | 12. Okt 2023 | Rückblick

aktualisiert:
2. Jan 2024

Silke Hartmann, die Vogelguckerin

Schon in ihrer Kindheit interessierte sich Silke Hartmann für Vögel. Allerdings kannte sie niemanden, die oder der ihr diese Wunderwelt hätte zeigen können. So hat sie sich im Laufe der Zeit selbst beigebracht, Vögel zu sehen. Je mehr sie beobachtete und aus Büchern lernte, desto mehr begeisterte sie sich für Vögel und ihre Superkräfte. Sie bemerkte aber auch, wie schwer es für viele Vogelarten inzwischen ist, zu überleben. Deshalb gibt sie ihr Wissen jetzt als „die Vogelguckerin“ u.a. in Kursen, Büchern und ihrem Podcast „Vögel, aber cool!“ weiter, weil sie weiß, dass die Welt zu einem besseren Ort wird, wenn sich mehr Menschen für Vögel begeistern.

Moin, ich bin Silke,

wie schön, dass du da bist! Hier berichte ich dir Wunderbares und Wundersames über Vögel und ihre Welt. Außerdem erfährst du, wie du anfängst, sie schnell selbst zu sehen und immer besser darin wirst. Komm mit auf die Reise!

Mein neues KOSMOS-Buch: „Die Superkräfte der Vögel“

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14 Kommentare

  1. Hallo Silke, toll, dass du auch in Cuxhaven wohnst.
    Der Strand ist schon toll, mit den vielen Vogelarten. Mir war es bisher zu heikel. Denn es wurden im Sommer viele tote, sterbende oder H5N1 infizierte Wasservögel gefunden 😭
    Und da mein Mann und ich Geflügel aus Liebe und Freude am Tier halten, hatte ich zu große Angst, dieses furchtbare Virus mit nach Hause zu meinen Lieblingen zu bringen.

    Antworten
    • Moin Marion, danke für deine Nachricht. Deine Sorge kann ich gut verstehen. Ist aber auch ein Mist-Virus. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr verschont bleibt.
      Wer wohnt denn noch in Cuxhaven?
      Herzliche Grüße
      Silke

      Antworten
  2. Liebe Silke! Danke für die schönen Eindrücke! Oh wie schön, dass du in Cuxhaven gelandet bist! Dann musst du ja nur noch die Fähre nehmen, um z.B. nach Helgoland zu kommen. Und der Blick nach Neuwerk weckt in mir Urlaubserinnerungen. Das ist ja ein Träumchen! Und ja Kekse gehören auch für mich gern in Tee und Kaffee getunkt. Dann wird mir ganz warm um Gaumen und Herz 😉

    Antworten
    • Liebe Christina, danke, dass du dich so wunderbar mitfreust. Und was für ein schönes Bild, dass getunkte Kekse das Herz erwärmen. Fast genauso wie mir deine Nachricht. Ganz herzliche Grüße von einer Tunkerin zur anderen ❤️

      Antworten
  3. Natürlich werden Kekse getunkt 🙂 Viel wichtiger finde ich die Diskussion über Rosinen im Essen! Spoiler: Ich bin dagegen 🙂
    Ich freue mich unheimlich, dass Du jetzt wieder anner Küste wohnst! willkommen im Norden 🙂

    Antworten
    • Hach, danke, liebe Inken. Ich freue mich auch sehr, wieder hier zu sein. Und ich habe schon eine geistige Notiz gemacht, dass es nicht mein Lieblingsessen (Boboti) geben wird, wenn du mal zum Essen kommen solltest. Du Arme 🙁

      Antworten
  4. Liebe Silke, so wie’s aussieht, wohnst du ganz in der Nähe des Nordseeküstenradweges (Google empfahl mir eben: Birdsee-küstenradweg 😂). Den bin ich letztes Jahr einige km weit abgeradelt und dabei vermutlich in der Nähe deiner neuen Bleibe vorbei geradelt! Da hast du dir einen schönen Ort zum Bleiben ausgesucht! Ich wünsche dir alles Gute für einen zauberhaften Anfang und viele wunderbare Vogelguckerin-Momente und Erlebnisse.
    Und- ja! Ich tunke auch sehr gerne jegliche Kekse in den Kaffee 😋!
    Viele Grüße aus Kassel. Rosie

    Antworten
    • Liebe Rosie,
      vielen Dank für deine schönen Wünsche. Den Nordseeküstenradweg habe ich schon auf dem Schild an der Ecke kennengelernt: der längste Radweg der Welt! Wie schön, dass du sogar schon auf ihm gefahren bist. Ich kenne hier noch fast nix, aber sobald ich wieder Fahrrad fahre, werde ich meine Erkundungstouren starten (hab sogar extra mein Wird-nicht-geklaut-Stadtrad gegen das alte Rad meiner Mutter getauscht) und prüfen, ob du recht hast 😉
      Herzliche Grüße zurück in die alte Heimat – Silke

      Antworten
  5. Hefezopf in Tee tunken ist sehr lecker 😋 Meine französischen Freund*innen machen das übrigens gerne mit Käsebaguette und einige sogar mit Salamibrötchen, naja 🫤

    Antworten
    • Hmmm, bei Käse und Salami in Tee bin ich auch raus, aber Hefezopf wird definitiv besser, wenn er kurz in ein Heißgetränk gedippt wird.

      Antworten
    • Klar kenne ich das als Österreicherin: „einbrocken“ hieß das und die Stücke wurden wirklich in die Flüssigkeitgesteckt und dann voll gesogen mit dem Löffel herausgeholt und gegessen.
      Und: nett, wie du uns an deinem Leben teilhaben lässt.

      Antworten
      • Wie toll, dass ihr dafür sogar ein eigenen Wort habt! Ganz reinfallen lasse ich es nicht so gerne, weil dann oft der ganze Keks zerfällt und nur noch Brei übrigbleibt. Oder nutze ich einfach die falschen Kekse?

    • ich habe das Buch gleich mal unserer Stadtbücherei empfohlen. . so kann man auch für Verbreitung sorgen.
      und immer mal wieder was von der Küste erfahren.

      Antworten
      • Danke, Frau Lila 🙂 Und ich stimme dir aus vollem Herzen zu: Jede Stadtbücherei sollte die Superkräfte unters Lesevolk bringen.
        Herzliche Grüße von der Küste!

Trackbacks/Pingbacks

  1. 23-10-17 Ah, dolente partita! – iberty.de - […] Vogelguckerin zog an die Nordsee. Passend dazu, schiehallion zeigt „Birder’s Paradise“ (Gott Bay, Isle of Tiree, […]

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