Mein neues Lieblingswort: vogelwild

Bei ornithologischen Fachbegriffen bin ich ja ziemlich fit (falls du es auch werden willst, fang doch mal bei meinem Vogel-Glossar an). Gestern ist mir in der Lokalzeitung aber ein Wort untergekommen, dass ich noch nie gehört hatte: vogelwild und ich wusste wirklich nicht, was das heißen sollte. Vögel sind zwar wild, aber wild wie ein Vogel? Konnte ich mir nichts drunter vorstellen.

Es ging um Fußball bei Olympia: „DFB-Frauen vor vogelwilder Sambia-Partie“. Als ich das beim Frühstück ganz fasziniert vorlas, zuckte mein Mann nur mit den Schultern. Er kannte das Wort bereits und behauptete, es bedeute sowas wie „ungeordnet“ und „ohne System“ und beschreibe beim Fußball meist die Abwehr („eine vogelwilde Abwehr“ kommt angeblich häufiger vor).

Aha, kein Wunder, dass ich das Wort nicht kenne. Ich machte mich also schlau – und tatsächlich! Das Wort steht zwar nicht im Duden, aber in den unendlichen Weiten des Internets erfuhr ich dann doch noch etwas:

vogelwild bedeutet:

überschwänglich, ausgelassen, schwer zu bändigen, stürmisch, elanvoll, wild, übermütig, überschäumend, aufgekratzt, außer Rand und Band, ungestüm

Auf Instagram informierte mich Anita Nacke darüber, dass es in Bayern „voooo-gel-wuid“ ausgesprochen und als anerkennender Ausdruck für Menschen verwendet wird, die Mut und Risikobereitschaft zeigen. Es wird gerne benutzt, um ungläubiges Staunen zu bekunden. Wichtig sei, dabei immer die Augen aufzureißen und bewundernd zu gucken.

Das übe ich jetzt mal und sehe das als meine heutige ornithologische Weiterbildung an.

Ich fand übrigens auch noch heraus, dass es noch ein anderes „vogelwild“ gibt und zwar großgeschrieben als Nomen, Sachwort: das Vogelwild. Aber sind wir ehrlich: Das ist dann schon gar nicht mehr lustig, überschwänglich und aufgekratzt. Das ist Mist! Denn als Vogelwild werden in der Jägersprache Vögel bezeichnet, die gejagt und gefangen werden sollen. Und dafür brauchen wir nun wirklich kein Wort, denn das sollten wir einfach lassen! Sonst werde ich fuchsteufelswild.

aktualisiert:
1. März 2025

Silke Hartmann, die Vogelguckerin

Schon als Kind interessierte sich Silke Hartmann für Vögel, aber kannte lange niemanden, der diese Begeisterung teilte. Um Gleichgesinnte zu finden, ging sie ins Internet und merkte schnell, dass es vielen Menschen so geht wie ihr früher. Deshalb gibt sie jetzt ihr Vogelwissen und ihre Begeisterung in Onlinekursen, ihrem Podcast „Vögel, aber cool!“, ihrem Blog und auf Instagram weiter. Ihr erstes Buch „Die Superkräfte der Vögel“ wurde zum „Wissensbuch des Jahres 2024“ gewählt. Ihr zweites Buch „Birding – Entdecke die Wunderwelt der Vögel“ richtet sich an Kinder ab 7 Jahre.

Moin, ich bin Silke,

wie schön, dass du da bist! Hier berichte ich dir Wunderbares und Wundersames über Vögel und ihre Welt. Außerdem erfährst du, wie du anfängst, sie schnell selbst zu sehen und immer besser darin wirst. Komm mit auf die Reise!

Wissensbuch des Jahres 2024: „Die Superkräfte der Vögel“

„Birding – Entdecke die Wunderwelt der Vögel“ – Mein neues Vogelbuch für Kinder ab 7

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