Vogelbeobachtung leicht gemacht: Ein DIY Schnurstativ für dein Fernglas

Sind dir schon mal bei der Vogelbeobachtung durchs Fernglas die Arme schwer geworden? Hat dein Bild gewackelt, weil du das Fernglas nicht mehr still halten konntest? Musstest du aufgeben, weil dir die Schultern wehtaten? Dann ist ein Schnurstativ bestimmt eine gute Lösung für dich. Es ermöglicht dir, Vögel ruhig und ohne Zittern zu beobachten.

Ein Schnurstativ ist mega praktisch, denn es ist leicht, passt ganz entspannt in jede Hosentaschen und ist schnell aufgebaut. So kannst du es immer dabeihaben, wenn du rausgehst. Und fast kostenlos ist es außerdem. Hier erkläre ich dir, wie es funktioniert und wie du es dir selbst bauen kannst.

Arme lahm, Fernglas schwer?

Vogelfans stehen oft lange an ein und demselben Fleck, starren fasziniert durch ihr Fernglas und beobachten Vögel. Dabei kann so ein Fernglas mit der Zeit ganz schön schwer werden. Wenn dann noch Wind aufkommt oder du einfach nur ein leerer Magen hast, kann das Bild schon mal ins Wackeln geraten.

Erschwerend kommt für manche Vogelfans hinzu, dass sie Probleme mit Schultern, Händen, Armen oder dem Rücken haben und es ihnen deshalb schwerfällt, ein Fernglas lange still zu halten.

Aber auch ohne diese Herausforderungen wünschen wir uns manchmal eine ruhigere Hand am Fernglas beim Vogelgucken.

Die Lösung: ein Schnurstativ

Dafür bei jedem Ausflug nach draußen ein schweres, teures, sperriges Stativ mitzuschleppen, ist für die meisten keine Lösung. Aber es gibt zum Glück eine viel einfachere und kostengünstigere Möglichkeit, dein Fernglas zu stabilisieren: ein Schnurstativ. Und das kannst du dir ganz einfach selbst bauen.

Was ist ein Schnurstativ?

Ein Schnurstativ ist eigentlich nur ein Band, dass du zwischen einem deiner Füße und deinem Fernglas spannst. Es stabilisiert dein Glas in der vertikalen Achse, entlastet so die Arme und Schultern und erleichtert dir das Stillhalten deines Fernglases.

Das Schnurstativ in Action.

So geht’s

Die Schnur sollte ungefähr Körperlänge habe. Es ist egal, ob es sich dabei um ein Geschenkband, ein Paketband oder eine Wäscheleine handelt. Hauptsache, es ist stabil und flexibel genug zum Knoten.

Unten machst du eine Schlaufe rein, in die du deinen Fuß stellst.

Dann hältst du dir das Fernglas auf Augenhöhe und wickelst das andere Ende der Schnur um den Mittelsteg deines Fernglases. Oder du knotest wieder eine Schlaufe, in die du dein Fernglas stecken kannst. Manche Ferngläser haben unten auch ein Gewinde. Darin kannst du eine handelsübliche Schraube aus dem Baumarkt drehen, an der die Schnur befestigst.

Wichtig ist dabei, dass die Schnur nicht zu lang ist, sondern Spannung hat, wenn du dein Fernglas auf Augenhöhe hältst.

Und schon ist dein Schnurstativ fertig!

Unten einfach in die Schlauf treten, fertig.
Das andere Schnurende am Fernglas befestigen.
Das Schnurstativ funktioniert auch einhändig prima, falls du dir zwischendurch mal eine Hand wärmen willst.

Profitipp

Ich wickele das Schnurstativ nach Gebrauch zu einem Bund. Das ist ein bisschen unpraktisch, wenn es dreckig ist, aber auch damit lernt man umzugehen.

Damit es sich nicht in deiner Hosentasche verknotet, kannst du es außerdem in eine kleine Dose tun oder um ein Stück Karton wickeln. Dann passt es zwar nicht mehr in deine Hosentasche, aber es aus dem Rucksack zu holen geht höchstwahrscheinlich schneller als die Knoten zu lösen. Und sind wir mal ehrlich: Dafür hast du auch echt keine Zeit, wenn du einen coolen Vogel entdeckst, den du anschauen willst.

Bei Matsch das benutzte Schnurstativ in die Tasche zu stecken ist ein bisschen uncool. Es sei denn, du hast ein Taschentuch dabei.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Und herzliche Grüße an Andrea R.-L., von der ich zum ersten Mal vom Schnurstativ erfahren habe.

Wenn du nun auch noch erfahren möchtest, wie du dein Fernglas richtig einstellst, bitte hier entlang.

von | 5. Feb 2024 | Vogelgucken Praxis

aktualisiert:
8. Feb 2024

Silke Hartmann, die Vogelguckerin

Schon als Kind interessierte sich Silke Hartmann für Vögel, aber kannte lange niemanden, der diese Begeisterung teilte. Um Gleichgesinnte zu finden, ging sie ins Internet und merkte schnell, dass es vielen Menschen so geht wie ihr früher. Deshalb gibt sie jetzt ihr Vogelwissen und ihre Begeisterung in Onlinekursen, ihrem Podcast „Vögel, aber cool!“, ihrem Blog und auf Instagram weiter. Ihr erstes Buch „Die Superkräfte der Vögel“ ist als „Wissensbuch des Jahres 2024“ nominiert.

Moin, ich bin Silke,

wie schön, dass du da bist! Hier berichte ich dir Wunderbares und Wundersames über Vögel und ihre Welt. Außerdem erfährst du, wie du anfängst, sie schnell selbst zu sehen und immer besser darin wirst. Komm mit auf die Reise!

Wissensbuch des Jahres 2024: „Die Superkräfte der Vögel“

„Birding – Entdecke die Wunderwelt der Vögel“ – Mein neues Vogelbuch für Kinder ab 7

Die neuesten Beiträge:

Tot wie ein Dodo: Faszination zwischen Mythos und Wissenschaft
Tot wie ein Dodo: Faszination zwischen Mythos und Wissenschaft

Der Dodo ist fast schon zu geheimnisvoll und sagenumwoben ist, um wahr zu sein. Obwohl der Vogel vor über 300 Jahren vor der Ostküste Afrikas ausgerottet wurde, ist er Teil unserer Popkultur und unseres Alltags. Schon lange vor der Gans oder der Feder hatten wir ihn...

Lust auf mehr? Hol dir meinen Newsletter und hebe ab in die Wunderwelt der Vögel.

Das war cool? Dann lies gleich weiter:

Braucht ein Jungvogel deine Hilfe?

Braucht ein Jungvogel deine Hilfe?

Immer wieder begegnen uns kleine Jungvögel, die so aussehen, als könnten sie unsere Hilfe brauchen. Aber ist das auch wirklich so? Hier erfährst du, wann deine Hilfe hilft und wann sie schadet.

mehr lesen

Beteilige dich am Gespräch:

2 Kommentare

  1. eine sehr coole Idee! ansonsten ist auch ein recht höher (eher dünner Stock) prima. aber den will natürlich nicht jeder mit reinschleppen und tatsächlich mögen manche aufmerksame Vögel so was nicht.
    Danke Dir
    Liebe Grüße
    Nina

    Antworten
    • Liebe Nina,
      so ein Stock ist auch eine gute Idee, aber in der richtigen Länge echt sehr sperrig. Beim Sitzen wäre das aber eine viel bessere Option als das Schnurstativ, finde ich. Ich hatte mal überlegt, mir aus alten Zeltstangen so eine Einbein zu bauen. Eines Tages wird auch das Realität werden … vielleicht 😉
      Herzliche Grüße zurück!
      Silke

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert