Die Welt überschlägt sich grade mal wieder und deshalb nehmen wir uns jetzt Zeit zum Durchatmen und Entspannen. Praktischerweise sind Vögel dafür perfekt. Denn sie haben eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit. Vögel können uns heilen, zumindest ein bisschen. Wie das funktioniert und was die Wissenschaft dazu sagt, erfährst du in diesem Beitrag.
In dieser Podcast-Folge haben folgende Vögel ihren großen Auftritt: Amsel (2:06), Nachtigall (3:44), Austernfischer (5:25) British Library, CC BY 4.0, Buchfink (7:15), Haussperling, Türkentaube, Buchfink (10:09)
Der Zauber des Vogelgesangs
Der Gesang von Vögeln ist für viele von uns etwas Magisches. Er berührt und verzaubert uns. Neulich hat jemand zu mir gesagt: „Wen Vögel nerven, der ist total lost“. Die meisten Menschen nehmen Vogelgesang als etwas Positives wahr und diese Mischung aus Gepfeife, Getriller und Geschnatter versetzt uns in gute Laune. Oft denken wir dabei an Frühling, Sonnenschein oder einen Spaziergang im Park. Schon das allein zeigt: Vogelgesang weckt positive Gefühle. Er verbindet uns über gesellschaftliche Schichten, politische Unterschiede und geographische Wurzeln hinweg.
Aber Vogelgesang kann mehr, als uns nur zu erfreuen. Forschende haben herausgefunden, dass er uns mental und körperlich guttut. Und das Beste: Wir müssen dafür nichts weiter tun, als hinzuhören.
Entspannt durch Vogelbeobachtung
Vögel faszinieren uns durch ihre Leichtigkeit, ihre Lebendigkeit und ihre Eleganz. Sie fordern nichts von uns, bewerten uns nicht, und wir müssen nichts leisten. Sie zu beobachten, strengt uns nicht an. Wir müssen dabei nichts erledigen, es gibt kein Richtig und kein Falsch, keine Bewertung und keinen Erfolgsdruck.
Sie zu beobachten, ist wie eine kleine Auszeit vom Alltag. Wir lenken unsere Aufmerksamkeit auf etwas, das außerhalb von uns selbst ist. Das ermöglicht uns, uns aus unserem Alltag zu lösen und unseren Ärger und unsere Sorgen für eine Weile nicht zu beachten und im besten Fall kurzzeitig zu vergessen. Unser Gehirn schaltet gewissermaßen in den Leerlauf, wir werden ruhig und kommen im Hier und Jetzt an.
Studien zeigen, dass Vogelbeobachtung den Herzschlag verlangsamen und unsere geistige Erschöpfung lindern kann. Es hilft uns, uns besser zu konzentrieren und spendet uns neue Energie. Sogar Schmerzen werden als weniger stark empfunden, wir fühlen uns weniger ängstlich und depressive Gedanken können kurzzeitig unterbunden werden. Diese positive Wirkung kann bis zu acht Stunden anhalten.
Vogelgesang senkt nachweislich das menschliche Stresslevel und verlangsamt unseren Herzschlag. Wenn wir Vögeln lauschen, die besonders schön singen und die im besten Fall auch noch schöne Erinnerungen in uns hervorrufen, macht uns das entspannter und zufriedener.
Die Vogelstimmen-Bootcamps
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Naturverbunden im modernen Alltag
Es ist evolutionär gesehen noch gar nicht lange her, dass wir aufgehört haben, mit der Natur zu leben und in Betonbauten gezogen sind. Aber so schnell ist die Evolution nicht. Die Verbindung zur Natur ist noch in uns gespeichert. Das führt dazu, dass Vögel und ihre Stimmen noch immer unbewusst auf uns wirken. Wenn wir sie zwitschern hören, wissen wir tief in uns noch, dass alles in Ordnung ist, wir fühlen uns sicher und geborgen. Wenn sie plötzlich aufhören zu singen oder wir den Alarmruf eines Vogels hören, könnte eine Gefahr drohen.
Vögel erinnern uns daran, dass wir noch immer mit der Natur verbunden und ein Teil von ihr sind. Und sie erinnern uns daran, dass die Welt, aus der wir ursprünglich kamen, direkt vor unserer Haustür beginnt: im Garten, auf dem Balkon oder im Park um die Ecke. Vögel sind überall um uns, wenn wir nur lernen hinzusehen: Um ihre positive Wirkung nutzen zu können, ist es nicht entscheidend, ob wir dafür extra auf eine Vogelexkursion gehen oder ob es sich um zufällige Begegnungen in unserem Alltag handelt, wenn wir beim Spaziergang, auf dem Weg zur Arbeit oder zwischendurch aus dem Fenster Vögel sehen. Besonders für Menschen in Städten bietet sich so eine leicht zugängliche Möglichkeit, sich schnell und kostenlos für einen kurzen Moment mit der Natur zu verbinden.
Mehr Vögel = purer Egoismus
Eine einfache Möglichkeit, mehr Vögel ins Leben zu holen, ist das Füttern. Mit etwas geeignetem Futter lassen sich Vögel schnell anlocken. Und ja, das hilft nicht nur den Vögeln, sondern vor allem auch uns Menschen. Du tust also etwas für deine eigene Gesundheit, wenn du Vögeln eine Snackbar bereitstellst und sie so an dein Fenster oder in deinen Garten lockst.
Und das ist ein dreifacher Gewinn, für dich für die Vögel und für die Menschen in deiner Umgebung.
Es hat sich nämlich gezeigt: Je mehr Vogelarten es in einem Gebiet gibt, desto höher ist die Zufriedenheit der Menschen, die dort leben. Und: Menschen, die in Gebieten leben, in denen es viele Vögel gibt, erkranken seltener an Depressionen.
Interessanterweise steigert eine höhere Artenvielfalt unser Wohlbefinden noch mehr als die pure Anzahl der Vogelindividuen. Eine Gang mit 15 Spatzen in der Hecke ist toll. Wenn es aber nicht nur 15 mal eine Vogelart gibt, sondern 15 Vogelarten ist das noch besser für uns Menschen. Aber natürlich gilt für jede einzelne Art: the more, the merrier.
Studien zeigen: Zehn Prozent mehr Vogelarten in unserer Umgebung machen uns genauso glücklich wie eine zehnprozentige Gehaltserhöhung. Wenn das mal kein Grund ist, sich für mehr Grün im eigenen Viertel einzusetzen, weiß ich auch nicht.
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Bekannte Vögel sind noch besser
Das Gute ist, dass wir für diese Wirkung nicht erst weit reisen und einen teuren Urlaub planen müssen. Die Art Natur, die uns guttut, findet sich auch direkt vor unserer Haustür: der eigene Garten, Balkon oder ein bepflanzter Hinterhof, aber auch Stadtparks, Schlossgärten, Friedhöfe, sogar Straßenbäume – überall, wo es einen Flecken Grün gibt, sind Vögel und ihre Heilkraft zu finden.
Verblüffender Weise wird der positive Effekt von Vögeln auf uns noch verstärkt, wenn wir die Namen der Vögel kennen, denen wir begegnen. Anscheinend fühlen wir uns durch dieses Wissen noch stärker mit der Natur verbunden, weil es eine Art Wiedersehen ist. Dabei ist derselbe Teil in unserem Gehirn aktiv, der auch für das Erkennen menschlicher Gesichter zuständig ist. Vögel, die wir beim Namen nennen können, werden uns zu vertrauten Bekannten, über Artgrenzen hinweg. Und Bekannte, egal ob menschliche oder tierische, tun uns gut.
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