Wenn du dich für Vögel begeisterst, ist dir bestimmt schon mal aufgefallen, dass sich erstaunlich viele Rotkehlchen (und inzwischen auch Gimpel) auf Weihnachtsdeko rumtreiben. Rotkehlchen hüpfen auf Weihnachtstassen, Servietten, Weihnachtkarten und natürlich auch auf Kugeln und anderen Weihnachtsbaumanhängern herum. Aber hast du dich auch schon mal gefragt, warum das so ist? Eine Taube als Symbol für den Frieden und ein Pinguin als Zeichen des Winters sind ja quasi selbsterklärend, aber warum ist das Rotkehlchen ein Weihnachtsvogel?
Warum sind Rotkehlchen auf Weihnachtsdeko?
Die Verbindung von Weihnachten und Rotkehlchen kommt wohl ursprüngelich aus Großbritannien. Dort sind Rotkehlchen quasi die Nationalvögel und mindestens genauso beliebt wie bei uns. Und das hatte Auswirkungen: Im 19. Jahrhundert trugen die Postboten in Großbritannien rote Jacken und hatten daher den Spitznamen „Rotkehlchen“. Da auch Weihnachtspost eine alte englische Tradition ist und deshalb Postboten im Advent eine große Rolle spielen, entstand wohl diese weihnachtliche Verbindung zu Rotkehlchen.
Sie erschienen dann zuerst auf Weihnachtskarten. Von dort starteten Rotkehlchen ihren Siegeszug auf all die anderen Dekoartikel, die wir heute so haben. Dass sie mit ihrem grün-roten Gefieder auch sehr weihnachtlich aussehen und ihre großen Augen sie so niedlich machen, hilft ihrer festlichen Popularität bestimmt auch.
Und warum ist der Gimpel ein Weihnachtsvogel?
Vermutlich ist der Gimpel (oder auch Dompfaff) der Trittbrettfahrer des Rotkehlchens. Das Gimpel-Männchen hat eine mindestens genauso rote Brust wie Rotkehlchen und leuchtet dabei sogar noch ein bisschen dekorativer. Außerdem werden die Gimpel bei uns im Winter auch wieder sichtbarer: Da kein Laub mehr an den Bäumen ist, können sie sich nicht mehr so gut verstecken wie im Sommer. Außerdem kommen sie gerne ans Futterhäuschen und sind mit ihrer vermeintlichen Rückkehr in unsere Gärten quasi ein extra Weihnachtsgeschenk, über das sich viele Menschen freuen.
Geschichten mit Rotkehlchen
Warum hat das Rotkehlchen eine rote Brust? Das haben sich mehrere Autor:innen gefragt. Die wohl bekanntestes Geschichte stammt von Selma Lagerlöf. Sie scheint überhaupt eine Vogelfreundin gewesen zu sein, denn schließlich schickt sie ihren Helden Nils Holgersson auf eine abenteuerliche Reise mit Gänsen durch ganz Schweden. Aber zurück zum Rotkehlchen:
Tatsächlich ist Selma Lagerlöfs Rotkehlchen-Geschichte keine wirkliche Weihnachtsgeschichte. Stattdessen bringt sie die rote Brust des Rotkehlchen mit Ostern in Verbindung. Wenn du also wissen möchtest, warum das Rotkehlchen lange grau und langweilig aussah und wie es zu seiner roten Brust kam, dann hüpf rüber zu Gutenberg.org, um die ganze Geschichte zu lesen.
Es gibt aber auch eine weihnachtliche Erklärung für die rote Rotkehlchenbrust: In dieser Geschichte rettet ein kleines Rotkehlchen dem kleinen Jesus in der Nacht seiner Geburt sogar das Leben. Zu lesen u.a. hier (←).
Na dann: fröhliche Weihnachtstage! Und schick mir gerne ein Bild von deiner schönsten Vogel-Weihnachtsdeko.
Bildnachweis: Danke an PublicDomainPictures für das Titelbild via Pixabay.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks