Endlich fällt das Laub von den Bäumen, juhu! Jetzt können wir die Vögel wieder besser dabei beobachten, wie sie durch die Bäume und Büsche turnen. Dabei stört auch der Nebel kaum, der im Monat „Nebelung“ durch das Land wabert. Er bildet die perfekte Kulisse für tolle Beobachtungen:
Diese Vögel kannst du im November sehen:
- Rotkehlchen aus dem Norden kommen zu uns. Und unsere Rotkehlchen machen sich oft schon auf den Weg in südlichere Gefilden. Das süße Rotkehlchen in deinem Garten ist also höchstwahrscheinlich nicht immer dasselbe. Das Tolle an dieser Bewegung: Rotkehlchen singen jetzt, um ihre Reviere abzugrenzen – und zwar singen zurzeit beide Geschlechter. Noch mehr Infos zu unserem beliebtesten Gartenvogel gibt’s übrigens hier.
- Buchfinken, Stieglitze und Grünfinken schließen sich in Finkenschwärmen zusammen. Auch Bergfinken findest du in diesen Gruppen. Es lohnt sich also mal wieder, ganz genau hinzusehen. Manchmal mischen sich auch Goldammern unter die Finken.
- Waldkäuze halten sich die Treue und bleiben immer in derselben Gegend, verbringen nach der Brutzeit aber keine Zeit mehr zusammen. Jetzt im November finden sie sich wieder zusammen und beginnen mit der Balz. Dabei rufen sie sich gegenseitig an und rücken Tag für Tag buchstäblich näher zusammen. Die kalte Jahreszeit verbringen sie dann wieder gemeinsam. Der Waldkauz ist übrigens die häufigste Eulenart in Europa und seinen Ruf hast du garantiert schon einmal gehört – und sei es nur bei Nachtszenen in einem Krimi.
- Saatkrähen und auch Lachmöwen schließen sich in großen Gruppen zusammen und ziehen durchs Land.
- Rabenkrähen und Dohlen finden sich ebenfalls jeweils in Gruppen zusammen und bilden jetzt wieder Schlafgemeinschaften, besonders gerne in gut beleuchteten, warmen Innenstädten. Schon ihr abendlicher Einflug am Schlafbaum bzw. an den Schlafbäumen ist sehr eindrucksvoll. In großen Gruppen fliegen sie über den Himmel. Bis der perfekte Schlafplatz gefunden ist und alle Neuigkeiten mit den Nachbarinnen ausgetausch ist diese Kolonie auch beeindruckend geräuschintensiv.
- Zwar überwintern die meisten nordischen Gänse an den Küsten der Nord- und Ostsee, aber Wasserflächen sind zurzeit in ganz Deutschland ein spannender Beobachtungsort: Auch an Gewässern im Binnenland kannst du ungewöhliche Besucherinnen entdecken.
- An den Küsten von Nord- und Ostsee finden sich jetzt auch Ohrenlerchen, Schneeammern und Berghänflinge ein, um hier zu überwintern.
- Seidenschwänze machen sich auf dem Weg zu uns nach Mitteleuropa. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wer weiß. Das Zugverhalten der schönen Vögel ist unregelmäßig und schwer vorhersehbar, aber wenn sie herkommen, tauchen sie meist invasionsartig auf. Deshalb sah man sie früher auch als Unglücksvogel, der Krankheiten, Naturkatastrophen und Kriege ankündigte.
- Kraniche verlassen noch immer die Rastgebiete und ziehen auf ihren festgelegten Korridoren über uns hinweg. Wo du zurzeit besonders toll Kraniche beobachten kannst, erfährst du in diesem Post.
Und sonst so?
Halte die Augen nach Beerensträuchern offen – und natürlich nach den Vögeln, die dort jetzt nach Nahrung suchen. Grade Drosseln sind begeisterte Beerenfutterer, aber auch viele andere Vogelarten sind jetzt auf diese Früchte angewiesen. Sogar Buntspechte kannst du beim Beerenmahl erspähen.
Jetzt ist die perfekte Zeit, um die Nistkästen in deinem Garten zu reinigen, bevor sie wieder als Winterquartier genutzt werden. Wenn du noch Platz hast, neue anzubringen, ist auch dafür jetzt eine gute Zeit. So haben die Vögel Zeit, sich an sie zu gewöhnen, finden sie sofort vor, wenn sie aus dem Winterquartier zurückkehren oder haben die Gelegenheit, sie bereits als geschützen Schlafplatz zu nutzen.
Auch Hecken schneiden ist jetzt okay, wenn es denn unbedingt sein muss. Als Vogelverbündete schneiden wir die ja natürlich niemals im Frühjahr oder im Sommer. Ganz verkehrt ist das Schneiden aber übrigens nicht: Dadurch werden Hecken nach außen dichter und der Brutplatz im Inneren ist so geschützter.
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